Smart Grid
Alle sehnen sich das intelligente Stromnetz herbei. Und wann kommt denn nun das Smart Grid?
Wir brauchen es ja, denn es ermöglicht die intelligente Steuerung, auch der kleinen und dezentralen Erzeuger. Mit dem Smart Grid werden Verbraucher und Erzeuger besser verbunden. Zentrales Thema ist dabei natürlich Green-IT, denn das Smart Grid ist am Ende die Heirat von Stromversorgung und IT.
Wir sind in einigen Modellregionen über den Projektstatus hinaus, jetzt freuen wir uns auf das, was da kommt. Auch der EEBus, das Protokoll für die Kommunikation der einzelnen Teilnehmer, ist auf einem guten Weg um ein umfassendes Energie-Last-Management zu unterstützen.
Und warum ist das Ganze so komplex? Über das Smart Grid reden wir ja schon ein paar Tage.
4 Netzebenen
Nun, das Smart Grid beeinflusst alle vier Netzebenen in Deutschland. Das Höchstspannungsnetz (220 oder 380 kV), das ist bei den Erneuerbaren Energien die Domäne der Offshore Windparks – also Großkraftwerke. Das Hochspannungsnetz, das sind mittlere Kraftwerke, Windparks, Wasserkraftwerke, Gas und Kohlekraftwerke auf der Ebene 60 oder 110 kV. Dann das Mittelspannungsnetz im Bereich 3 – 30 kV, hier speisen Blockheizkraftwerke, Biomasse- und Wasserkraftanlagen, Windenergieanlagen und Solarparks ein. Dann erst kommen wir in das Niederspannungsnetz mit 230 oder 400 V, in das auch kleinere Solaranlagen einspeisen.
Energieverteilung
Das bedeutet schon in der Einspeisung haben wir mehrere Spannungsebenen. Im Intelligenten Verteilernetze haben wir natürlich die gleichen Ebenen, das macht die Sache sehr komplex.
Dezentrale Energieversorgung heißt also nicht nur alle Haushalte als potentielle Verbraucher und Produzenten anzuschliessen, sondern auch die Erzeugerseite auf mehreren Spannungsebenen zu managen.
Die Theorie ist eine Sache, aber dass Smart Grid auch funktioniert belegen einige Pilotprojekte. So hat das die Gemeinde Wildpolsried im Allgäu bewiesen. Durch Intelligente Vernetzung wird dort heute schon mehr Strom produziert als konsumiert. Dort werden auch stationäre Speicher verwendet. Ein anderes Beispiel ist Wachtendonk am Niederrhein mit 8000 Einwohnern.
Ein wichtiger Aspekt ist die bedarfsgerechte Handhabung der Kernelemente Niederspannung, Mittelspannung, Hochspannung und Höchstspannung. Zwischen all diesen Arten der Stromspannung gilt es, mit einer intelligenten Lösung über Schaltanlagen auf dem neuesten Stand der Technik eine Verteilung nicht mehr nur einseitig, also vom Energieversorger zum Verbraucher, sondern auch wechselseitig zu managen. Es ist also, gerade in technischer Hinsicht das gefordert was als Lokale Intelligenz bezeichnet wird. Das hilft der Netzsteuerung bei der Integration von erneuerbaren Energien. Ein wesentliche Rolle im Kontext zwischen dezentraler Energieerzeugung und einer bedarfsgerechten Steuerung und Regelung spielt nicht zuletzt das Energiemanagement.
Wenn wir in der Lage sind, Energie auf umweltschonende Weise dort zu produzieren wo sie benötigt wird, sollten wir das auch tun.